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BEARBEITUNG VON BETONOBERFLÄCHEN
Bearbeitung von frischen Betonoberflächen - Entwicklung adäquater Prüfverfahren zur frühzeitigen Bewertung des Frischbetons für eine zielsicherre Herstellung

 

Projektlaufzeit: 1. November 2020 bis 30. April 2023

Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, baustellentaugliche Prüfverfahren zur Bewertung der Oberflächenbearbeitbarkeit von Frischbeton zu entwickeln. Insbesondere sollen damit die für eine nachträgliche Oberflächenbearbeitung relevanten Eigenschaften des Frischbetons bewertbar werden. Gleichzeitig sind entsprechende Leistungs-/ Abnahmekriterien für diese Prüfverfahren festzulegen. Das Projekt soll direkt auf orientierenden Untersuchungen im Rahmen eines vom Deutschen Beton- und Bautechnikverein e.V. geförderten und vom Lehrstuhl für Baustofftechnik der Ruhr-Universität Bochum durchgeführten Forschungsvorhabens DBV 302 aufgebaut werden. In diesen Studien zeichneten sich erfolgversprechende Ansätze zur praxisgerechten Bewertung der rheologischen Eigenschaften von Mörteln und Betonen im Hinblick auf eine zweckmäßige Oberflächenbearbeitung ab, die jetzt verfestigt werden sollen, um auch Eingang in die Praxis finden zu können.

In der Praxis zeigt sich zuweilen, dass frische Betonoberflächen nach dem Einbau nicht fachgerecht bearbeitet werden können, obwohl die Konsistenz des Betons bei Anlieferung den vorab getroffenen Festlegungen entsprach. Hiervon betroffen sind vor allem Bodenplatten und Deckenscheiben, bei denen die Betonoberfläche durch maschinelles Glätten vergütet werden soll. Betone, die sich hierzu als kritisch herausstellen, weisen in der Regel eine sehr hohe „Klebrigkeit“ auf. Aus diversen Studien ist bekannt, dass Fließmittel auf PCE-Basis zu einem solchen Verhalten führen können. Dabei können Produkte, die ein solches Verhalten begünstigen, nicht grundsätzlich definiert werden, da die „Klebrigkeit“ eines Mörtels auch vom jeweiligen Zement bzw. Zementleim beeinflusst wird und somit die Kombination aus Bindemittel und Fließmittel zu betrachten ist. Darüber hinaus kann das rheologische Verhalten auch durch unterschiedliche Temperaturen beeinflusst werden. Betone mit erhöhter „Klebrigkeit“ erschweren somit eine nachträgliche Bearbeitung / Vergütung von Betonoberflächen signifikant bzw. machen sie sogar unmöglich. Um solche negativen Effekte zu vermeiden, wäre eine entsprechende Überprüfung dieser Eigenschaft bereits bei der Annahme des Betons äußerst hilfreich. Hierfür gibt es bislang keine adäquaten Prüfverfahren und zugehörige Leistungskriterien.

Dank und Förderer

Der Lehrstuhl für Baustofftechnik dankt dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e. V. (AiF) sowie dem Deutschen Beton- und Bautechnik-Verein e. V. für die Förderung und Unterstützung. Dank gilt insbesondere auch dem projektbegleitenden Ausschuss und allen beteiligten Partnern für die hervorragende, wissenschaftlich sehr spannende und menschlich sehr angenehme Zusammenarbeit.

Der Abschlussbericht wird nach Veröffentlichung unter der folgenden Adresse zugänglich gemacht: https://www.tib.eu/de/

Veröffentlichungen

  • Weiß, M.; Breitenbücher, R.; Przondziono, R. (2023). Modifizierte Prüfverfahren zur baustellengerechten Bestimmung der Klebrigkeit von Frischbetonen. In: Beton- und Stahlbetonbau 118, Heft 4, S. 229-238. DOI: 10.1002/best.202300007
  • Weiß, M.;Breitenbücher, R. (2023). Modifizierte Prüfverfahren zur baustellengerechten Bewertung der FrischbetonrheologieAKR unter kombinierten Einwirkungen. In: Tagungsbericht 21. Internationale Baustofftagung ibausil (Erscheint in: ce/papers (6 Volume / December 2023 / Issue 6)