NACH OBEN

SDT Discussion Paper

Die SDT-Discussion Paper publizieren aktuelle Forschungsergebnisse des Lehrstuhls sowie Beiträge, die in Kooperation mit anderen Wissenschaftler*innen entstanden sind. Die Reihe ist zudem offen für externe Beiträge, die sich auf die Kernthemen des Lehrstuhls beziehen. Dabei wird ein Spektrum von Befunden aus der empirischen Forschung, aus Datenanalysen oder Beiträgen, die unter einer praxisrelevanten Fragestellung einen Überblick über den Forschungsstand geben, veröffentlicht. Über die Veröffentlichung von Beiträgen entscheidet die Redaktion des Lehrstuhls nach einer internen Begutachtung. Die SDT-Discussion Paper werden ausschließlich elektronisch in deutscher oder in englischer Sprache publiziert. Sie erscheinen in unregelmäßigen Abständen und stehen zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Der Kontakt zur Redaktion erfolgt über das Sekretariat des Lehrstuhls:

Sarah-Laureen Musalf
NB 1/30
Tel.: +49 234 32-28737
sekretariatsdt@rub.de

Betriebliche Auswirkungen der Covid-19 Pandemie. - SDT Discussion Paper Nr. 1

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Geschäftsaussichten für 2022 werden von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes gegenüber 2021 als positiv eingeschätzt.
  • 10 % der Unternehmen sehen sich angesichts der pandemischen Lage in erheblichem Maße in ihrer Existenz bedroht, dies betrifft vor allem kleinere Unternehmen.
  • Obwohl kleinere Unternehmen stärker in ihrer Existenz bedroht sind, finden Anpassungen der Unternehmensstrategien nicht häufiger statt. Insourcing – als eine mögliche strategische Reaktion – ist in ca. 17 % der Fälle durch die Pandemiefolgen (wie z. B. Lieferengpässe) motiviert.
  • Anpassungen des Personalbestandes fanden im Jahr 2021 kaum statt. Lediglich knapp 11 % der Unternehmen berichteten von Personalabbau bei der Stammbelegschaft, knapp 25 % reduzierten Personal aus den Randbelegschaften (Minijobs, Leiharbeit, Werkvertragsarbeit). Randbelegschaften fungieren offenbar als Flexibilitätspuffer.
  • 17 % der Nutzer von Kurzarbeit bauten pandemiebedingt Personal aus der Stammbelegschaft ab, 27 % taten dies aus den Randbelegschaften. In existenzbedrohenden Fällen werden Kurzarbeit und Personalabbau als komplementäre Strategien verwendet

 

Weiter lesen hier Corona Im Vg-studie 07-2022

Arbeitsbedingungen im Kontext digitalisierter Sexarbeit am Beispiel von OnlyFans. - SDT Discussion Paper Nr. 2

Die Digitalisierung hat in den letzten drei Jahrzehnten nicht nur zu einem Wandel in der Organisation sexueller Dienstleistungen beigetragen, sondern auch zu einem Aufstieg plattformvermittelter Sexarbeit. Trotz ihrer Relevanz für die Ausübung von sexuellen Dienstleistungen bleiben Online-Plattformen von der deutschen Sexarbeitsforschung weitestgehend unbeachtet. Deshalb richtet diese Arbeit den Fokus auf die Folgen der Digitalisierung und der Plattformökonomie für die Arbeitsbedingungen von Sexarbeitenden. Unter Rückgriff auf internationale Forschung und anhand des Beispiels von Content-Creator:innen auf OnlyFans werden diese zunächst präsentiert und anschließend mit besonderem Augenmerk auf die Flexibilisierung, Entgrenzung und sozialen Risiken analysiert. Dabei deutet sich an, dass die Beschäftigung auf einer Online-Sexarbeitsplattform sowohl mit erweiterten Gestaltungsmöglichkeiten als auch neuen virtuellen Gefahren einhergeht. Auf OnlyFans scheint insbesondere ein neues Maß an Emotions- und Beziehungsarbeit der Erfolgsgarant für die Dienstleistenden zu sein. Die Arbeit vereint Forschungslinien der Arbeitssoziologie mit Befunden aus internationaler Forschung zu digitaler Sexarbeit und stellt so einen Anknüpfungspunkt für weitere Untersuchungen deutscher Forscher:innen her. Keywords: Sexarbeit, Digitalisierung, Internet, OnlyFans, Plattformarbeit, Interaktionsarbeit, Emotionsarbeit, Entgrenzung, Flexibilisierung, Subjektivierung von Arbeit

 

Weiter lesen hier A Glimpse Behind the (Pay-)Wall

Was prägt die Arbeit auf Online-Arbeitsmärkten? - SDT Discussion Paper Nr. 3

Der Beitrag umfasst eine Systematic Literature Review sowie eine qualitative Inhaltsanalyse von Online-Arbeitsmärkten und der dort vermittelten Arbeit. Vor dem Hintergrund einer unübersichtlichen Literaturlage besteht das Ziel in der Analyse und Systematisierung der Besonderheiten von Plattformarbeit. Dafür werden 235 zwischen 2010 und 2020 erschienene thematisch relevante Publikationen daraufhin untersucht, (1) welche Disziplinen mit welchen Methoden in welchen Kontexten plattformbasierte Arbeit erforschen; (2) welche Dimensionen von Arbeit sie thematisieren; (3) welche Akteurinnen und Akteure und Institutionen Arbeit prägen; und (4) auf welche Art und Weise sie dies tun. Der Beitrag analysiert den Stand der Forschung zu den Einflussfaktoren plattformbasierter Arbeit und identifiziert Forschungsdesiderata. Zudem bietet er eine Heuristik an, die die oftmals kleinteiligen Forschungsergebnisse systematisiert und aufeinander bezieht. Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem Plattformen (als technische und organisatorische Systeme), Kundinnen und Kunden sowie die Community der Tätigen als neuartige Prägekräfte verschiedene Aspekte von Arbeit maßgeblich beeinflussen.

 

Weiter lesen hier What Shapes Work on Online Labour Markets

Solidarität in der Plattformökonomie - SDT Discussion Paper Nr. 4

Im Sommer 2021 kam es unter den Ridern des Lieferdienstes Gorillas in Berlin zu wilden Streiks. Unternehmen der Plattformökonomie zeichnen sich jedoch in der Regel durch eine Atomisierung der Belegschaft aus. Um zu verstehen, unter welchen Umständen ein kollektives Handeln der Rider zustande kam, wurden elf qualitative Interviews mit Gorillas-Ridern geführt. Ausgehend von der Mobilization Theory nach John Kelly wurden die Interviews nach Mayring analysiert. Aus den Interviews geht hervor, dass die alltägliche Unterstützung in diesem körperlich fordernden Job als allgegenwärtige und wichtigste solidarische Handlung wahrgenommen wird. Die zentrale Basis für die Etablierung von Solidarität sind die Warenhäuser, die als zentraler Aufenthaltsort im Arbeitsalltag für Gemeinschaft sorgen und eine Umgebung schaffen, die klassischen Arbeitsmodellen ähnlicher sind, als denen - plattformökonomietypisch - ohne zentralen Arbeitsort. In virtuellen Netzwerken findet parallel eine Vernetzung und Selbstorganisation bspw. im Gorillas Workers Collective statt. Förderlich für die Solidarität war u.a. die subjektive Wahrnehmung von Problemen am Arbeitsplatz, Kohäsion, Kommunikation und die Pflege sozialer Beziehungen auch außerhalb des Arbeitsplatzes sowie eine beschäftigtennahe Ideologie der Rider. Alle diese Faktoren können durch eine gute Führungspersönlichkeit unter den Beschäftigten gefördert werden. Als die Haupthemmnisse für Solidarität konnten die hohe Fluktuation, Gegenmaßnahmen des Unternehmens, Unsicherheit und heterogene Prioritäten der Beschäftigten identifiziert werden. Die subjektive Wahrnehmung der Ungerechtigkeiten war zum Zeitpunkt der Interviews zu gering ausgeprägt, als dass man davon ausgehen könnte, dass es zeitnah zu der Erhebung zu weiteren kollektiven Aktionen kommt.

 

Weiter lesen hier Solidarität in der Plattformökonomie

Informelle Kommunikation in hybrider Teamarbeit - SDT Discussion Paper Nr. 5

Hybride Teamarbeit hat zahlreiche soziale Auswirkungen, die zu Problemen in den Teambeziehungen führen können. 
Beziehungen führen können. Zum Beispiel kann es im Team leicht unbemerkt bleiben, dass unter den Mitgliedern unterschiedliche Auffassungen von Aufgaben bestehen. Plötzlich kommt es zu großen Missverständnissen, die zu Konflikten führen. Die These der Studie ist, dass eine reduzierte informelle Kommunikation solche Effekte verursacht. In der Forschung wird wenig über die Auswirkungen hybrider Arbeit auf Teambeziehungen beschrieben. Um hierzu einen Beitrag zu leisten, geht die Studie den beiden Fragen nach: Welche Auswirkungen hat die Online-Kommunikation auf die informelle Teamkommunikation? Wie können die Auswirkungen der Hybridität auf die Teamarbeit kommunikativ günstig beeinflusst werden? Die Studie nimmt eine kommunikationswissenschaftliche Perspektive ein und konzentriert sich auf die zwischenmenschliche Kommunikation. Ziel des Beitrags ist es, die Bedeutung der informellen Kommunikation für eine erfolgreiche hybride Arbeit herauszustellen. Als theoretischer Ansatz wird die Kommunikationstheorie von Gerold Ungeheuer gewählt. Kommunikation wird als symbolisch vermittelte soziale Handlung verstanden. Das Konzept der Kommunikation wird mit Erkenntnissen aus der Arbeitswissenschaft, der Organisationssoziologie und der Organisationspsychologie kombiniert. Die empirische Arbeit erfolgt über qualitative Interviews. 
Die Ergebnisse zeigen, dass reduzierte informelle Kommunikation zu schwerwiegenden Konflikten führen kann. Dokumentation ist nur sehr begrenzt geeignet, Missverständnisse zu vermeiden. Die Instrumente zur Förderung der informellen Kommunikation sind unzureichend. Es werden spezifische Fähigkeiten benötigt, um die informelle Kommunikation in der hybriden Teamarbeit zu fördern und Probleme zu vermeiden oder zu lösen. 
Spezifische Empfehlungen für hybride Teamarbeit werden in sechs Handreichungen und zwei Checklisten. Für die Zukunft ist es notwendig, kommunikative Kompetenzen 
und digitale Lösungen.

 

 

Weiter lesen hier Informelle Kommunikation in hybrider Teamarbeit

Hinweise für Autor*innen

1. Formale Anforderungen für alle Beiträge:

Nur unveröffentlichte Manuskripte

Das eingereichte Manuskript darf weder bei einem anderen Publikationsorgan in exakter Form veröffentlicht sein noch anderswo gleichzeitig angeboten werden. Auch bitten wir um Originalbeiträge, die öffentlich noch nicht verfügbar sind. Die Schriftenreihe und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Rechtschreibung und Lesbarkeit

Die SDT Discussion Paper legen großen Wert auf eine allgemeinverständliche Sprache und einen ansprechenden Sprachstil. Fachtermini sollten nach Möglichkeit im Text erklärt werden. Es gilt die neue deutsche Rechtschreibung gemäß den Empfehlungen des Dudens. Die Redaktion empfiehlt eine gendergerechte Sprache. Für weitere Informationen lesen Sie bitte auf https://www.chancengleich.ruhr-unibochum.de/cg/chancen/sprache.html.de nach.

Titel und Abschnittsüberschriften

Kurzer, möglichst einzeiliger Titel (maximal 80 Zeichen) und knappe Abschnittsüberschriften (maximal 50 Zeichen) zur Gliederung des Textes.

Tabellen und Abbildungen

Müssen für sich allein aussagefähig sein, d.h., aus Überschrift, Tabellenkopf, Quellenangabe und Fußnoten sollen alle notwendigen Hinweise hervorgehen.

  • Tabellen: Können in Word oder Excel erstellt werden und müssen in Zellenformatiert sein. Bitte verwenden Sie dabei keine Tabulatoren oder Leerzeichen, um die Zellen zu trennen.
     
  • Abbildungen: Jede Abbildung muss der Redaktion jeweils in einer separaten Datei inkl. der dazugehörigen Daten übersandt werden (zusätzlich sind sie im Manuskript zu platzieren). Wenn die Abbildungen aus einem Statistikprogramm (z. B. Stata) exportiert werden, müssen sie in einem Vektorgrafik-Format wie eps oder pdf abgespeichert werden. Rasterbild-Dateien wie z. B. jpg-Dateien können ebenso verarbeitet werden.

Seitenzählung

Bitte fügen Sie Seitenzahlen in das Manuskript ein.

Druckfahnen

Autor*innen erhalten die Druckfahne ihres Beitrages zur Fehlerkorrektur. Umfangreichere inhaltliche oder redaktionelle Veränderungen können zu diesem Zeitpunkt nicht mehr berücksichtigt werden.

Hervorhebungen

Bitte formatieren Sie diese im Text kursiv, nicht fett.

Abkürzungen

Abkürzungen, wie bspw. oder z. T., sollten generell vermieden werden. Die Kürzel von Institutionen oder Ähnlichem bitte bei erstmaliger Verwendung vollständig ausschreiben und das entsprechende Kürzel in Klammern setzen.

Autoren- und Autorinnenangaben

(Name, akademischer Titel inkl. Disziplin, Funktion, Institution/Ort, Benennung von bis zu drei Arbeitsschwerpunkten, E-Mail-Adresse) bitte separat beifügen. An erster Position wird dabei der Hauptautor genannt. Nachfolgend werden die übrigen Autor*innen genannt. Geordnet nach dem Umfang des geleisteten Beitrages zum Beitrag.

Verschlagwortung

Zuzüglich zum Manuskript bitten wir darum den Beitrag zu verschlagworten.

 

2. Hinweise für Aufsätze und aktuelle Forschungspaper

Manuskriptgestaltung: Der Text beginnt mit einem Vorspann/Teaser (maximal 750 Zeichen inkl. Leerzeichen). Er soll den Diskussionszusammenhang des Artikels anmoderieren. Dem Beitrag ist eine Zusammenfassung in deutscher (maximal 1.200 Zeichen inkl. Leerzeichen) und englischer Sprache (inklusive eines englischsprachigen Titels) beizufügen. Zudem erleichtert eine Gliederungsübersicht die Redaktionsarbeit.

Zitierweise: Es wird nach „APA“ System zitiert: https://apastyle.apa.org.

Fußnoten sollten nur sparsam verwendet werden, wenn sie als inhaltliche Ergänzung oder Kommentierung nötig sind.

Das Literaturverzeichnis wird nach Autorennamen alphabetisch und ggf. je Autor*in nach Erscheinungsjahr (aufsteigend) geordnet. Im Literaturverzeichnis müssen bei Mehrfachautorenschaft alle Namen angegeben werden. Vornamen werden abgekürzt. Bei Aufsätzen aus Sammelbänden oder Zeitschriften werden die Seitenzahlen vollständig angegeben. Bei Zeitschriften sind die Jahrgangsnummern (vol.) und die Heftnummern (issue) zu nennen.

Wurde die im Text zitierte Literatur in mehrfacher Form veröffentlicht, sind Zeitschriften- und Sammelbandveröffentlichungen den (im Regelfall zu einem früheren Zeitpunkt erschienenen) Working- und Discussionpapers vorzuziehen